Editorial 13/2009
Ethischer Kodex für Blutspende und Bluttransfusion
Zusammenfassung
The blood donation is a traditional task of the Red Cross, which has been performed by the national Red Cross and Red Crescent societies in co-operation with their respective national governments all over the world already since the twenties. Apart from the fi rst aid the blood donation is worldwide one of the most known Red Cross tasks. The Red Cross makes about 1/3 of the world’s blood demand available. In numerous States the Red Cross has accomplished breakthrough achievement in the fi eld of transfusion medicine and haematology. Thereby the activities range from the recruitment of donors and the care of the donor to the professional production of high quality and safe blood products. The German Red Cross also identifi es itself with the blood donation as a humanitarian duty orientated on the general welfare to the public. The blood donation service has been part of the listed tasks in conformity with the statutes of the German Red Cross on all levels of the association since 1952. The Red Cross confesses itself to the principle of the voluntary and non-remunerated blood donation. This contribution makes a plea towards an upkeeping of this principle and therefore to avoid a change in the character of the blood donation in Germany.
Der seltene Fall - Versorgung eines Patienten mit einem Anti-Kp(b)
IV - Ethischer Kodex für Blutspenden und Bluttransfusionen
Bedeutung thrombophiler Risikofaktoren für das Erst- und Rezidivthromboserisiko
Zusammenfassung
Die vorliegende Übersicht zeigt die klinische Relevanz thrombophiler Risikofaktoren hinsichtlich ihres Einfl usses auf das absolute Risiko für die Entstehung einer Erst- oder Rezidivthrombose. Im Gegensatz zu den in Publikationen üblicherweise angegebenen relativen Risiken erlauben Informationen über das absolute Thromboserisiko dem behandelnden Arzt eine individuelle NutzenRisiko-Abwägung gegenüber dem absoluten Blutungsrisiko unter Antikoagulation. Aufgrund von schweren Blutungskomplikationen unter oraler Antikoagulation resultiert für Erstthrombosen unter Risikoexposition (z.B. Operation, hormonelle Kontrazeptiva) in der Regel keine langfristige orale Antikoagulation. Aus hämostaseologischer Sicht besteht eine zeitlich unbegrenzte, jedoch regelmäßig zu prüfende Indikation zur oralen Antikoagulation bei niedrigem und mittlerem Blutungsrisiko (1-3% pro Jahr) bei spontaner proximaler Erstthrombose und kombinierten oder schweren thrombophilen Defekten (z.B. homozygoter Faktor V-Leiden, Antithrombin-Mangel), die das Rezidivrisiko mehr als verdoppeln (d.h. von 4% ohne thrombophile Risikofaktoren auf ≥8% pro Jahr).
This review presents a risk-adapted treatment concept based on absolute risks of thrombosis and bleeding. Hereditary and acquired thrombophilic risk determinants increase the risk of fi rst and recurrent venous thromboembolism (VTE) and absolute risks associated with thrombophilic risk factors in comparison with absolute risks of severe bleeding allow an individual risk-benefi t. In case the VTE was provoked by a reversible risk factor such as surgery or oral contraceptives, the risk of recurrence is low and three months of oral anticoagulation appears to be adequate. Indications for an indefi nite oral anticoagulation are less well defi ned in international guidelines. In favor of an indefi nite oral anticoagulation (1-3% bleeding risk per year) are two or more idiopathic events, antiphospholipid syndrome, malignancy, and combined or severe thrombophilic defects like antithrombin defi ciency or homozygous factor V Leiden in patients with a fi rst idiopathic VTE (risk factors increase thrombosis risk from 4% to ≥8% per year).
Bedeutung der neuen Variante der Creutzfeldt-Jakobschen-Erkrankung in der Transfusionsmedizin
Zusammenfassung
Transmissible spongiforme Enzephalopathie wurde lange Zeit keine besondere Aufmerksamkeit in der Transfusionsmedizin gewidmet. Durch Ergebnisse tierexperimenteller Studien und die ersten Fälle wahrscheinlich durch Blutprodukte übertragener vCJK sind sie in den Focus gerückt. Trotz Unterbrechung der alimentären Infektionskette sind Infektionen durch Transfusionen noch möglich. Eine Abreicherung pathologischer Prionen erfolgt in unterschiedlichem Ausmaß bei der Herstellung von Plasmaderivaten. Die Entfernung der Prionen in labilen Blutkomponenten durch Filtration sowie ein Blutspenderscreening auf pathologische Prionen sind erfolgversprechend, jedoch noch nicht im transfusionsmedizinischen Alltag einsetzbar. Trotz derzeit nur eingeschränkter Möglichkeiten der Identifi zierung von Risikospendern ist in Deutschland das Risiko einer transfusionsbedingten vCJK-Übertragung extrem gering.
There was not paid very much attention to transmissible spongiform encephalopathy (TSE) in transfusion medicine for a long time. Results of animal studies and fi rst cases of vCJD, which are probably transmitted by transfusion, brought TSE into the focus. Despite interrupting of the alimentary prion infection chain transfusion transmission of vCJD is still possible. There is a more or less effective removal of prions during production processes of plasma derivatives. Removal of prions by fi ltration of labile blood components seems to be successful but it is not yet realized under routine conditions. Although the possibilities to identify donors at risk are limited, the probability of transfusion-transmitted vCJD is extremely small in Germany.
Gefriergetrocknetes Plasma - Renaissance eines Klassikers
Zusammenfassung
Die Anwendung von Plasma ist indiziert bei komplexen Gerinnungsstörungen und Faktorenmangelzuständen, bei denen keine Faktorenkonzentrate zur Verfügung stehen. In der jüngsten Vergangenheit zeigte sich, dass die Schwere, insbesondere die Letalität, der akuten posttraumatischen Koagulopathie durch frühzeitige Gabe von Plasma signifi kant reduziert werden kann. Dies hat u.a. zu einer Renaissance des gefriergetrockneten Plasmas geführt, das im Gegensatz zum gefrorenen Frischplasma bei Kühl- und Raumtemperatur (Temperaturbereich +2°C bis +25°C) gelagert werden kann und innerhalb kurzer Zeit wiederaufgelöst ist. Proteomuntersuchungen, Tierversuche, Hämovigilanzdaten und klinische Untersuchungen zeigen, dass die Gefriertrocknung ein schonendes Verfahren darstellt, dass gefriergetrocknetes Plasma zur Behandlung der akuten Koagulopathie geeignet ist und dass bislang keine Unterschiede in der Wirksamkeit und Verträglichkeit zum gefrorenen Frischplasma beobachtet wurden.
Plasma is indicated in complex coagulopathies and isolated defi ciencies of coagulation factors and inhibitors of which concentrates are not available. Recent studies showed that severity and especially mortality of trauma-associated coagulopathies can be signifi cantly reduced by early infusion of plasma. Amongst others, this has led to a renaissance of the freeze-dried plasma which can be stored either refrigerated or at room temperature (range +2°C – +25°C) and which can be resolved within a few minutes. Proteomics, animal studies, haemovigilance data and clinical studies showed that lyophilisation is a gentle procedure, that freeze-dried plasma is suitable for treatment of acute trauma-associated coagulopathies and that no differences have been observed so far in the clinical effi cacy and compatibility of freeze-dried plasma compared to fresh frozen plasma.
Kommentar zum Kapitel 1 „Erythrozytenkonzentrate“ der Querschnitts-Leitlinien zur Therapie mit Blutk
Zusammenfassung
Die im Herbst 2008 erschienenen QuerschnittsLeitlinien zur Therapie mit Blutkomponenten und Plasmaderivaten widmen sich in ihrem ersten Kapitel der Indikationsstellung und Transfusion von Erythrozytenkonzentraten. Unter Berücksichtigung der aktuellen Literatur werden differenzierte und gut strukturierte Empfehlungen gegeben. Basierend auf einer langsam wachsenden Zahl klinischer Studien an verschiedenen Patientengruppen werden zunehmend niedrige Hb- und Hk-Werte als Transfusionstrigger anerkannt und eingefordert, gleichwohl weisen die Autoren mit Recht deutlich darauf hin, dass zusätzlich zu diesen Messwerten stets die individuelle Situation des Patienten bei der Indikationsstellung zu berücksichtigen ist.
Die Buchbesprechung
Die Autoren 13/2009
Editorial 12/2009
Eindeutige Identifikation von Blutprodukten mittels Eurocode - Aufbau, Verbreitung und Vorteile
Zusammenfassung
In den letzten Jahren wurden zahlreiche Anstrengungen unternommen, um die Sicherheit von Blutprodukten zu verbessern. Dazu gehören auch Vorschriften zur Sicherstellung der Rückverfolgbarkeit von Blutprodukten über 30 Jahre. Dabei wird unter anderem die Dokumentation der Präparatenummern (Chargen) und des Hersteller in den Patientenunterlagen gefordert. Um ein eineindeutiges Kennzeichnungssystem zu entwickeln, wurde 1998 der „Eurocode – International Blood Labeling System e.V.“ in Zusammenarbeit mit der Sektion „Automation und Datenverarbeitung“ der DGTI gegründet. Das einheitliche System für Präparatenummern, Produktspezifi kationen, und die Codierung der Blutgruppenangaben bietet über die international eineindeutige Identifi zierung und Rückverfolgbarkeit hinaus die Möglichkeit eines vereinfachten und sicheren Austausches der Blutprodukte. Eine wichtige Voraussetzung für die internationale Eindeutigkeit ist, dass der primäre Identifi er des Eurocode „!“ DIN- und ISOnormiert ist. Das Votum 36 des AK Blut aus dem Jahre 2008 empfi ehlt explizit die Nutzung des Eurocode zur eineindeutigen Kennzeichnung von Blutprodukten in Deutschland. Innerhalb der letzten 10 Jahre hat die Anzahl der Nutzer in Deutschland stetig zugenommen. Seit 2009 ist auch Kroatien Mitglied im Eurocode e.V.
In the last few years numerous attempts have been made to improve the use and safety of blood products. These include the introduction of regulations for lot and manufacturer documentation in addition to the centralized collation of statistics on usage and undesired side effects. The EC directive 2008/98/ EC on blood and blood products prescribes a unique identifi cation system of blood products. With the implementation of a uniform system for numbering and description of blood products as well as for coding of blood group details, the requirements of such a system would be fulfi lled and a simpler and safer exchange of blood products facilitated. To this end the Eurocode – International Blood Labeling Systems e.V. was founded in 1998 in collaboration with the working group “Automation and Data Processing of the german Society for Blood Transfusion and Immunohematology. The heart of the concept is the use of a uniform product number in which the manufacturing institute (including country) as well as a check digit to help reduce mistakes in transmission is included. Furthermore, the organization supplies an article list in which, according to different qualifi ers, the individual products can be assigned an article number. In 2007 the Advisory Board “Blood” at the Robert-Koch Institute advised in Votum 36 (Votum means: strongly recommended for Germany) the use of Eurocode for blood and blood products. Today Eurocode is used or under implementation in all larger blood donation services in Germany and a decision about implementation is made in Croatia. Momentary the technical board works on the implementation of a coding structure for tissues and cells in accordance with the EC-Directive 2004/23/EC. The primer identifi er “!” of the Eurocode system is DIN and ISO standardized to assure the international uniqueness of the system. Further information is available under www.eurocode.org.
Therapie mit Eisenchelatoren bei chronischen Anämien
Zusammenfassung
Eisenüberladung bei chronischen Anämien kann zwei Gründe haben. Erstens liegt möglicherweise eine ineffiziente Erythropoiese vor, die zu chronisch gesteigerter Eisenresorption im Duodenum führt. Zweitens kann der Patient transfusionsbedürftig sein. In diesem Fall wird ihm mit jeder Erythrozytenkonserve 200 – 250 mg Eisen zugeführt, das der Körper nicht aktiv ausscheiden kann. Eisenüberladung führt auf Dauer zu Organschäden. In Deutschland betrifft das Problem der Eisenüberladung vor allem transfusionsbedürftige ältere Patienten mit myelodysplastischem Syndrom (MDS). Die bisherige parenterale Standardtherapie mit Deferoxamin verursacht erhebliche Compliance-Probleme. Im September 2006 wurde Deferasirox als wirksamer oraler Eisenchelator zugelassen. Soweit bis jetzt bekannt, ist das Medikament bis auf seltene Fälle von Nieren- oder Leberversagen sicher.
Iron overload in patients with chronic anemia can have two causes. On the one hand, the anemia may be attributable to ineffective erythropoiesis which also stimulates iron uptake in the duodenum. On the other hand, the patient may be transfusion-dependent, receiving 200 – 250 mg iron with every unit of packed red cells. Since surplus iron cannot be actively eliminated, iron-related organ damage may ensue. In non-mediterranean countries like Germany, the problem mainly affects elderly patients with myelodysplastic syndromes (MDS). Standard iron chelation therapy with parenteral deferoxamine has been associated with substantial compliance problems. In September, 2006, the oral iron chelator deferasirox was licenced. Apart from rare cases of renal or hepatic failure, the drug is generally safe and effective.
Qualitätssicherung der Hämotherapie in der ambulanten Krankenversorgung
Zusammenfassung
Die von den Hämotherapie-Richtlinien und dem Transfusionsgesetz geforderten qualitätssichernden Maßnahmen und Strukturen in der Hämotherapie gelten grundsätzlich auch für Einrichtungen der ambulanten Krankenversorgung, die Blutprodukte anwenden. Dies betrifft v. a. die Bestellung eines Transfusionsverantwortlichen, die Erstellung eines Qualitätsmanagementhandbuchs und die Benennung eines Qualitätsbeauftragten. Allerdings ergeben sich abhängig von Umfang und Ausmaß der hämotherapeutischen Maßnahmen Ausnahmen. Insbesondere an die Qualifi kation der jeweiligen Transfusionsverantwortlichen werden unterschiedliche Anforderungen gestellt. Einrichtungen mit besonderen Voraussetzungen müssen keinen Qualitätsbeauftragten vorweisen.
Quality assurance in hemotherapy required by the guidelines and the transfusion law also applies to institutions for outpatient care which use blood products. This concerns mainly the appointment of a “Transfusionsverantwortlicher”, a quality manual and the appointment of a “Qualitätsbeauftragter”. There are some exceptions depending on the scope and extent of hemotherapeutic measures, especially on the qualifi cation of the “Transfusionsverantwortlicher”. Facilities with special requirements do not have to appoint a “Qualitätsbeauftragter”.
Das zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD)
Zusammenfassung
Das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD) ist hier zu Lande die Informationsdrehscheibe bei der Suche nach geeigneten nicht verwandten Blutstammzellspendern. Als Kompetenzzentrum für diesen hoch spezialisierten Bereich der medizinischen Versorgung gestaltet das ZKRD den komplexen Prozess der Spendersuche im In- und Ausland so schnell, effi zient, transparent und wirtschaftlich wie möglich. Im Rahmen seiner Dienstleistungen wickelt es auch alle dabei anfallenden Leistungen von der Auftragserteilung bis zur Abrechnung mit den Kostenträgern ab. Darüber hinaus erfüllt es noch vielfältige weitere beratende und organisatorische Funktionen und nimmt im internationalen Vergleich zusammen mit dem USamerikanischen National Marrow Donor Program (NMDP) eine Spitzenposition ein.
The German National Bone Marrow Donor Registry (ZKRD) is the nation’s informational hub with respect to the search for an unrelated blood stem cell donor. As a centre of competence for this highly specialized fi eld of medical care, the ZKRD organizes the search for donors at a national and international level in order to assure that this complex process operates as quickly, effi ciently, transparently and economically as possible. Its service framework includes coordinating all steps from the initial request to reimbursing all costs incurred and billing the insurance companies. Additionally, the ZKRD fulfi ls a wide array of consulting and organizational functions and, along with the U.S. National Marrow Donor Program (NMDP), holds a leading position at an international level.
Leserbriefe 12/2009
World Blood Donor Day (vom 14. Juni 2009)
Autoren 12/2009
Editorial 11/2008
Überwachung der Qualitätssicherung der Anwendung von Blutprodukten durch die Ärzteschaft
Zusammenfassung
Qualitätssicherung bei der Anwendung von Blutprodukten, der Hämotherapie, ist eine ärztliche Aufgabe und dient der Sicherheit des Prozesses und der Patienten. Überwacht wird das Qualitätssicherungssystem im Bereich der Hämotherapie durch den Qualitätsbeauftragten. Dieser sendet jährlich bis zum 01. März einen Bericht zu den Ergebnissen dieser Überprüfungen an die zuständige Ärztekammer und den Träger der überwachten Einrichtung, von dem er in seiner Funktion nicht weisungsabhängig sein darf. Am Beispiel des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern werden die Methoden und Ergebnisse der Überwachung der Qualitätssicherung in der Hämotherapie der Jahre 2001 bis 2005 sowohl in Kliniken als auch in Praxen vorgestellt. Neben der Registrierung von Jahresmeldungen und Selbstaudits wurden auch externe Audits in den Einrichtungen durchgeführt. Der Ablauf der externen Audits mit Auditprogramm, Protokoll, Ergebnisdiskussion und Verbesserungsvorschlägen wird beschrieben. Es zeigt sich, dass externe Audits und fachliche Unterstützung zur Verbesserung der Qualität durchaus hilfreich sein können.
Quality management in haemotherapy is an important task for physicians in order to improve patient and process safety. Local quality systems in haemotherapy are regularly monitored by the quality commissioner, a specifi cally qualifi ed and locally authorised physician according to the German guidelines for haemotherapy. A yearly report summarising the results of his checks is sent by this person to the responsible medical association and to the board of directors of the monitored hospitals or physician´s offi ces. The German federal state Mecklenburg-Western Pomerania here presents methods and results of surveillance of the quality management in haemotherapy in hospitals as well as doctor´s offi ces from 2001 to 2005. Besides registration of reports by the quality commissioners and self inspections, external audits are performed as well. The program of such external audits, their results and suggestions for improvement in haemotherapy are shown in this article. External audits as well as professional support for the institutions involved in haemotheapy might help to improve quality.
„Berliner Konzept“ zur Qualitätssicherung in der Transfusionsmedizin
Zusammenfassung
Nach den Hämotherapie-Richtlinien der Bundesärztekammer obliegt die Überwachung des Qualitätssicherungssystems der Anwendung von Blutprodukten der Ärzteschaft selbst. Die Ärztekammer Berlin (ÄKB) setzt dieses Diktum in einer aktiven Rolle mit dem sog. „Berliner Konzept“ um, welches aus 3 Elementen besteht: 1. Externe Audits von transfundierenden Einrich- tungen durch von der ÄKB in einem 2-Tage- Kurs ausgebildete Ärzte und interne Selbst- bewertungen im Wechsel 2. Regelmäßige jährliche Ergebniskonferenzen mit Transfusionsverantwortlichen, Transfusi- onsbeauftragten und Qualitätsbeauftragten 3. Regelmäßige Fortbildungsangebote Im Rückblick auf ca. 80 Audits in den 62 Berliner Kliniken und ca. 30 Audits in transfundierenden Praxen kann konstatiert werden, dass das Berliner Konzept zu einer Verbesserung der Strukturqualität in der Hämotherapie geführt hat. Insgesamt wird der Qualitätssicherung durch die „Fremdinspektionen“ mittlerweile mehr Aufmerksamkeit gewidmet.
In Germany physician organizations are responsible for the surveillance of quality assurance systems in application of blood products, as stated in the guidelines for hemotherapy published by the Bundesärztekammer (the offi cial organization of German physicians). The Berliner Ärztekammer (a subdivision) implements this dictum by the so called “Berliner Konzept”, a concept which consists of three rules: 1. Inspections of hospital transfusion units by the Berliner Ärztekammer alternate with internal audits. Inspectors are physicians with an initial training of two days. 2. Annual meetings of physicians in the position of responsibility for an exchange of experiences. 3. Offering advanced training on a regular basis. Approximately 80 audits in 62 hospitals and circa 30 audits in transfusing medical practices show a detectable enhancement of the quality of internal structures in quality assurance resulting from the “Berliner Konzept”. Quality assurance by now obtains higher attention due to external inspections.
Qualitätssicherung in der Hämotherapie
Zusammenfassung
In den neuen, derzeit gültigen HämotherapieRichtlinien (2005) der Bundesärztekammer sind die Aufgaben des Qualitätsbeauftragten Hämotherapie präzisiert worden: Es handelt sich dabei nicht um eine transfusionsmedizinische Fachaufsicht, sondern vor allem um die Überprüfung der organisatorischen Rahmenbedingungen für die Qualitätssicherung der Hämotherapie. Dafür wurde ein detaillierter Aufgabenkatalog ausgearbeitet. Auch die Qualifi kation für die Übernahme dieser Funktion wurde neu geregelt: Als Alternative zum 200-Stunden-Curriculum der Bundesärztekammer „Ärztliches Qualitätsmanagement“ ist jetzt ein 40-Stunden- Kurs „Qualitätsbeauftragter Hämotherapie“ ausreichend. Grundsätzlich müssen alle Einrichtungen der Krankenversorgung, die Blutprodukte anwenden, einen Qualitätsbeauftragten benennen. Auf die Benennung eines Qualitätsbeauftragten kann dann verzichtet werden, wenn in der Einrichtung nur Fibrinkleber und/oder Plasmaderivate, die nicht zur Behandlung von Hämostasestörungen eingesetzt werden, Anwendung fi nden oder wenn es sich um Einrichtungen „mit besonderen Voraussetzungen“ handelt („Mini-Transfundierer“), welche in den neuen Richtlinien defi niert werden. Festzuhalten ist, dass die Qualitätssicherung der Hämotherapie ausdrücklich Aufgabe der Ärzteschaft ist und weiterhin bleiben soll.
In the currently valid version (2005) of the guidelines for hemotherapy of the “Bundesärztekammer” (German Medical Association) the responsibilities of the “Qualitätsbeauftragter Hämotherapie” (Quality Offi cer for Hemotherapy) are more precisely defi ned. The “Qualitätsbeauftragter” is not responsible for the supervision of hemotherapeutic measures but for reviewing the organizational framework for Quality Assurance in hemotherapy. Therefore a list of tasks was devised. The necessary qualifi cation for assuming this role has been redefi ned: As an alternative to the 200- hour curriculum of the German Medical Association „Medical Quality Management" now a 40-hour course "Quality Offi cer Hemotherapy" is suffi cient. Basically, all healthcare facilities, which use blood products, have to designate a quality offi cer. A quality offi cer is not necessary if the facility only use fi brin sealant and / or plasma derivatives, which are not used to treat disorders in hemostasis or when it comes to facilities "with special conditions", which are defi ned in the new guidelines. It should be noted that the quality of hemotherapy is an explicit task of the medical profession and should remain so.
Fremdblutsparende Verfahren in der operativen Medizin
Zusammenfassung
Viele fremdblutsparende Maßnahmen wurden in einer Zeit entwickelt, als das hohe Risiko der Fremdblutgabe einige riskante und wenig effektive Verfahren rechtfertigte. Der hohe Sicherheitsstandard im Transfusionswesen macht es notwendig, sich mit diesen Verfahren kritisch auseinanderzusetzen, auch wenn die zunehmende Ressourcenverknappung diese Verfahren wieder attraktiv erscheinen lässt. Folgende Verfahren sind unter Betrachtung der Sicherheit und Effektivität zu empfehlen: · gründliche Gerinnungsanamnese · Aufrechterhaltung der intraoperativen Normothermie · Vermeidung von Azidosen · Korrektur von Hypokalzämien · Prophylaktischer Einsatz von Antifi brinolytika bei bestimmten Operationen · Eigenblutspende bei optimaler Planung · Maschinelle Autotransfusion · Zurückhaltendes Transfusionsverhalten
Measures to avoid allogeneic blood transfusion have been developed, when the high risk of transfusion justifi ed some risky and nearly ineffective procedures. The high standard in transfusion medicine requires a critical look at these methods, even when the increasing shortage of resources casts the methods benefi cial. The following methods can be recommended considering the safety and effectivity: · detailed history of clotting disorders · intraoperative normothermia · avoidance of acidosis · adjustment of hypocalcaemia · prophylactic use of antifi brinolytics in special procedures · autologous blood therapy under optimal timing conditions · autotransfusion · reluctant use of homologous blood
Der besondere Fall: Anti-E bei einem Patienten mit der Rhesusformel ccD.Ee
Regionalteil Baden-Württemberg - Hessen
Nachruf 11/2008
Leserbriefe 11/2008
Editorial 10/2007
Verfahren zur Rückverfolgung (Look back)
Zusammenfassung
Beschrieben wird das aktuelle Vorgehen sowohl beim vom Spender ausgehenden Look back als auch beim vom Empfänger ausgehenden Look back. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den für klinisch tätige Ärzte relevanten Aspekten und berücksichtigt auch die zugrunde liegenden Vorgaben.
The present procedure is described – both the look back concerning the donor as well as the look back concerning the recipient. The main focus lies on the relevant aspects for doctors working in a clinic and also takes the legal facts that are present into consideration.
Zum Risiko bakteriell bedingter Transfusionsreaktionen durch Thrombozytenkonzentrate
Zusammenfassung
Thrombozytenkonzentrate bergen von allen Blutkomponenten aufgrund ihrer Lagerungsbedingungen das höchste Risiko der bakteriell bedingten Transfusionsreaktion. GMP-gerechte Herstellungsbedingungen, geeignete Hautdesinfektionsverfahren und das Predonation Sampling reduzieren das Risiko des Keimeintrags, gleichwohl schließen sie eine Kontamination nicht aus. Die Detektion von Bakterien mit dem BacT / ALERT-System an einer zeitnah zum Abschluss der Herstellung aus Thrombozytenkonzentraten gezogenen Probe verfolgt das Ziel, Kontamination vor der Abgabe bzw. Transfusion zu erkennen. Der rechtzeitige Ausschluss bakteriell belasteter TK ist das Ziel. Eine Reihe von Studien demonstriert die Machbarkeit in der Routine, allerdings auch die Grenzen der Methode. Langsam sich vermehrende Bakterien zeigen ein spätes positives Signal und bedingt durch falsch negative Kulturen treten schwerwiegende septische Transfusionsreaktionen insbesondere gegen Ende der Haltbarkeitsfrist der TK weiterhin auf. Auch die Studie der GERMS Group zeigt, dass nur eine Teilmenge der kontaminierten TK von der Transfusion auszuschließen ist. Die Rate der bestätigt positiven TK aus Apherese und gepoolten Buffy coats war nicht unterschiedlich, sodass die Präparate als gleichwertig einzustufen sind. Das BacT /ALERTScreening von TK löst das Problem nur teilweise und die zukünftige Herausforderung wird die Entwicklung eines schnellen, sensitiven und spezifischen Testsystems sein, das zeitnah zur Transfusion verlässliche Ergebnisse liefert. Die Vermeidung septischer Transfusionsreaktionen durch eine qualitätsgesicherte Transfusionspraxis sowie die schnelle Diagnose und umfassende Aufklärung von Verdachtsfällen ist Aufgabe der Kliniker. Ob sich das Prinzip der Pathogeninaktivierung von Blutkomponenten durchsetzen kann und das Problem der transfusionsassoziierten Sepsis zu lösen vermag, bleibt abzuwarten.
Of all the blood components, platelet concentrates harbour the highest risk of bacterial transfusion reactions due to the conditions in which they are stored. Although the risk of introducing bacteria can be minimised by manufacturing conditions in compliance with GMP, appropriate skin disinfection methods, and predonation sampling, these precautions cannot entirely rule out such contamination. Use of the BacT / ALERT system to detect bacteria in a sample taken around completion of the platelet concentrate aims to identify contamination before supplying and transfusing the concentrate. The objective is to exclude bacterially contaminated platelet concentrates at an early stage. While a number of studies have demonstrated the feasibility of this in routine practice, they have also highlighted the method’s limitations. Bacteria that replicate slowly show a late positive signal and, due to the false-negative cultures, serious septic transfusion reactions continue to occur, particularly towards the end of the concentrate’s shelf-life. The study by the GERMS Group also demonstrates that only some of the contaminated PCs have to be excluded from the transfusion. Since the rate of confirmed positive PCs from apheresis and pooled buffy coats did not differ, the preparations have to be classified as being of equal quality. BacT / ALERT screening only partly solves the problem, and the future challenge will be to develop a quick, sensitive and specific test system which will yield reliable results close to the time of the transfusion. It is the task of the clinician to prevent septic transfusion reactions by ensuring quality assured transfusion practices, making rapid diagnoses, and investigating suspected events thoroughly. It remains to be seen whether the principle of pathogen inactivation of blood components will become accepted and will be able to solve the problem of transfusion-associated sepsis.
Spendersicherheit bei der Mobilisation und Entnahme von peripheren Blutstammzellen
Zusammenfassung
Die allogene Transplantation hämatopoetischer Stammzellen zeigte in den letzten Jahren in Deutschland einen kontinuierlichen Anstieg der Fallzahlen mit zuletzt über 2.000 Transplantationen pro Jahr. Diese Entwicklung ist einerseits bedingt durch die Zunahme der peripheren Blutstammzelltransplantationen mit einem Anteil von inzwischen 87 % bei rückläufigen Zahlen für die Knochenmarktransplantation und andererseits durch die zunehmende Verfügbarkeit von nichtverwandten Spendern, deren Anteil inzwischen bei 64 % liegt. Die Anwendung von Granulozyten-Colonie stimulierendem Faktor (G-CSF) zur Mobilisation der peripheren Blutstammzellen und die Stammzellentnahme müssen ganz besonders bei nicht-verwandten Spendern mit der größtmöglichen Sicherheit erfolgen. Die rechtlichen Vorgaben sowie die nationalen und internationalen Standards für die Spendersicherheit, unerwünschte Wirkungen der Mobilisation und der Stammzellspende sowie bisher aufgetretene schwerwiegende Ereignisse werden dargestellt. Diese erfordern eine umfassende Aufklärung der Spender. Darüber hinaus werden potentielle Langzeitrisiken der G-CSFApplikation diskutiert und mögliche Maßnahmen zur weiteren Optimierung der Spendersicherheit vorgeschlagen.
The number of allogeneic transplants of hematopoietic stem cells in Germany has been rapidly increasing in recent years and was over 2,000 in 2006. This development is supported by the increased use of peripheral blood stem cells (currently 87 % of all allogeneic transplants) and the high success rate of unrelated donor searches allowing almost two thirds of allogeneic transplants to be performed from an unrelated donor. The utilization of Granulocyte Colony Stimulating Factor (G-CSF) to mobilize peripheral blood stem cells for harvest has to be performed with utmost care and precautions, in particular in unrelated donors. This paper describes the legal obligations and the national and international standards for donor safety. Known side effects of stem cell mobilisation as well as all serious adverse events documented require comprehensive information of potential donors. Moreover potential long term risks of G-CSF application are discussed in depth and measures furthering donor safety are proposed.
Hämorrhagische Diathesen - Teil 2
Zusammenfassung
Während im ersten Teil dieser Übersicht (hämotherapie 9/2007; pp. 13-31) die Einteilung der Blutungsneigung in Thrombozytopenien bzw. Thrombozytopathien, Koagulopathien und Vaskulopathien im Vordergrund stand, sollen in diesem zweiten Teil an den klinisch wichtigen Beispielen der disseminierten intravasalen Gerinnung (DIC) und der erworbenen Hemmkörper-Hämophilie diagnostische und therapeutische Strategien im Umgang mit blutenden Patienten diskutiert werden. Bei angeborenen hämorrhagischen Diathesen wie den Hämophilien A oder B ist anamnestisch meist die Blutungsneigung vorbekannt. Im Gegensatz hierzu werden bei den in dieser Übersicht diskutierten, erworbenen Formen häufig sowohl Patient und Angehörige, als auch medizinisches Personal von der Blutungsneigung überrascht, die mit einer bis dato leeren Eigen- und Familien-Anamnese hinsichtlich Hämorrhagien einhergeht. Es ist wichtig, schnell zur korrekten Diagnose zu kommen und eine zielgerichtete Behandlung einzuleiten, deren langfristiger Erfolg unter anderem auch von der Zeit bis zum Behandlungsbeginn abhängt. Eine kontinuierliche klinische und labordiagnostische Überwachung der eingeleiteten Maßnahmen macht nicht nur eine an den einzelnen Patienten angepasste „Therapie nach Maß“ möglich, sondern bestätigt bei Erfolg der eingeleiteten Maßnahmen auch die zu Anfang korrekt getroffene Verdachtsdiagnose. Zum Abschluss dieser Übersicht werden Literatur und Kontakte aufgeführt, die bei Interesse an den diskutierten Fragestellungen weiterführen.
In the fi rst part of this overview (hämotherapie 9/2007; pp. 13-31), we focused on the classifi cation of bleeding disorders in thrombocytopenia/ impaired platelet function, coagulopathy and vasculopathy. This second part discusses diagnostic and therapeutic strategies for bleeding patients using the two clinically relevant examples for acquired bleeding disorders, disseminated intravascular coagulation (DIC) and acquired haemophilia with inhibitors. While patients with hereditary bleeding disorders like haemophilia A or B usually have a history of bleeding episodes, patients, family members and medical staff are often caught off guard, when bleeding occurs due to acquired bleeding disorders, where personal and family history are both negative. A quick initial tentative diagnosis and a rapid, purposeful start of therapeutic interventions are mandatory for a positive outcome. Successful treatment of these disorders is amongst others a matter of “time to treatment”. Continuous clinical and laboratory monitoring not only offers the benefi t of treatment tailored to the individual patient, but if successful, also corroborates the initial tentative diagnosis. This second part of our overview also includes suggestions for further reading and information on how to contact scientifi c groups in the fi eld of haemostasis.
Leserbriefe 10/2007
Autoren 10/2007
Editorial 9/2007
Hämorrhagische Diathesen - Eine Übersicht
Zusammenfassung
Hämorrhagische Diathesen, angeborene (hereditäre) oder erworbene Gerinnungsstörungen mit erhöhter Blutungsneigung, sind definiert als das Auftreten von spontanen Blutungen oder Blutungen ohne adäquates vorangegangenes Trauma. Es können dabei auch verstärkte oder verlängerte Blutungen, beispielsweise perioperativ bzw. verstärkte oder verlängerte Menstruationsblutungen auftreten, wohingegen die normale Menstruationsblutung als spontane aber physiologische Blutung von der Definition einer hämorrhagischen Diathese ausgenommen ist. Die drei wichtigen Elemente des Hämostasesystems sind a.) die Thrombozyten, b.) das plasmatische Gerinnungs- und Fibrinolyse-System mit den dazugehörigen Inhibitoren und c.) die Gefäßwände. Eine physiologische Blutstillung bei Verletzungen der Gefäßintegrität, aber auch die Verhinderung einer überschiessenden Gerinnungsaktivierung, wird durch die fein austarierte Balance und das Zusammenspiel aller drei beteiligten Subsysteme gewährleistet. Im Rahmen einer erhöhten Blutungsneigung ist deshalb die Differenzierung in Störungen der Thrombozyten-Zahl (Thrombozytopenie) oder -Funktion (Thrombozytopathie), Störungen der plasmatischen Gerinnung (Koagulopathie) bzw. in Störungen des Gefäßsystems wichtig. Ebenfalls wichtig ist die Unterscheidung zwischen angeborenen und erworbenen Blutungsneigungen mittels Anamnese: Erstere treten häufig lebenslang mit zeitlich wechselndem klinischem Schweregrad auf, sind genetisch verankert und können oft auch mit Hilfe einer positiven Familienanamnese diagnostiziert werden. Bei den erworbenen Blutungsneigungen, welche primär oder sekundär im Rahmen von Grunderkrankungen auftreten, berichten die Patienten über eine vorherige normale Blutstillung. Mit der Behandlung der Grundkrankheit können diese erworbenen Hämostasestörungen wieder zurückgehen. Darüber hinaus ist hierbei die Familienanamnese regelhaft leer. Die strukturierte Anamnese hat eine herausragende Bedeutung für die Diagnostik der hämorrhagischen Diathesen. Im Rahmen der Anamnese ist bei solchen Blutungspatienten eine ausführliche Medikamentenanamnese von besonderer Bedeutung. Diese Übersicht kann nicht alle Aspekte einer hämorrhagischen Diathese eingehend beleuchten. Wir beschränken uns daher nach einer allgemeinen Einführung auf eine kurze Diskussion der Thrombozytopenien und -pathien, Koagulopathien sowie Vaskulopathien, erläutern im zweiten Teil dieser Übersicht im nächsten Heft dieser Zeitschrift am klinischen Beispiel der disseminierten intravasalen Gerinnung (DIC) und der erworbenen HemmkörperHämophilie die diagnostische und therapeutische Strategie im Umgang mit blutenden Patienten und wollen zum Schluss weiterführende Literatur und Kontakte zum Thema vermitteln.
Bleeding disorders, either hereditary or acquired, are defined as the occurrence of spontaneous bleeding or bleeding without adequate reason (trauma, surgery, etc.). Prolonged or intensive bleeding episodes can occur perioperatively or during heavier or prolonged menstrual bleedings, menorrhagia. However, normal physiological menstruation, although spontaneous, is not included in the definition above. Key elements of the haemostatic system are a.) platelets, b.) the plasmatic coagulation and fibrinolytic system including their inhibitors and c.) the vascular system. Physiological haemostasis in case of vascular injury as well as inhibition of an overwhelming activation of the coagulation system is only possible by a dynamic balance and a close cooperation of all the key elements mentioned above. In patients with bleeding disorders, it is therefore essential to distinguish between low platelet count (thrombocytopenia), functional platelet defects (thrombocytopathy), disorders of the plasmatic coagulation and fibrinolytic system (coagulopathy) or diseases affecting blood vessels (vasculopathy). The medical history including family history helps to differentiate between hereditary and acquired bleeding disorders. The former disorders are genetically based, may occur lifelong with variable symptoms and are often associated with a positive family history. Acquired bleeding disorders can occur in healthy subjects, but mainly occur in patients with severe underlying diseases, who did not bleed inappropriately before. Typically, the family history in such cases is negative and the bleeding disorder often vanishes with successful treatment of the underlying disease. The patient´s history is vital in the diagnostic algorithm of bleeding disorders. The patient´s drug history is a key element in the history. This overview cannot present all aspects of bleeding disorders. After an introduction, we limit this overview to a short discussion of disorders associated with thrombocytopenia, impaired platelet function, coagulopathy or vasculopathy. In the second part of this overview, which will be published in the next issue of this journal, we discuss a possible diagnostic and therapeutic approach for bleeding patients using the clinical examples of disseminated intravascular coagulation (DIC) and acquired hemophilia with inhibitors. Finally, this overview will include suggestions for futher reading and potential contacts to scientifi c groups in this fi eld.
Stammzellen nach Myokardinfarkt - was ist gesichert?!
Zusammenfassung
Experimentelle Studien zeigen, dass adulte Stammzellen aus dem peripheren Blut oder dem Knochenmark zur Reparatur von ischämisch geschädigten Organen beitragen können. Diese Erkenntnisse eröffnen neue Optionen einer bislang nicht für möglich gehaltenen funktionellen Restitution der Myokardfunktion für Patienten nach einem Myokardinfarkt. Initiale klinische Untersuchungen haben die Sicherheit und Machbarkeit einer intrakoronaren Infusion von Progenitorzellen in das Infarktgefäß bereits nachgewiesen. Aktuelle randomisierte, kontrollierte Studien differieren allerdings bezüglich des therapeutischen Effekts der Progenitorzell-Therapie auf die linksventrikuläre Funktion, was durch methodische Unterschiede erklärbar scheint. Die Infusion von Knochenmarkzellen, welche hinsichtlich ihrer Progenitorzell-Kapazität validiert sind, scheint jedoch in einer multizentrischen Studie insbesondere bei grossen Infarkten die LVFunktion deutlich zu verbessern. Weitere Studien mit klinischen Endpunkten sind gerechtfertigt, um einen Einfluss der Progenitorzelltherapie auf die Mortalität und Morbidität bei Patienten mit stark reduzierter LV-Funktion nach akutem Myokardinfarkt nachzuweisen.
Loss of contractile myocardial tissue after myocardial infarction is followed by a remodeling of the left ventricle and clinical manifestation of heart failure, associated with a reduced life expectancy. One possibility to counteract the remodeling process would be to regenerate cardiomyocytes and to improve neovascularization in the infarct area. Indeed, experimental studies demonstrate that transplantation of adult stem or progenitor cells such as circulating, endothelial progenitor cells (CPC) or progenitor cells derived from the bone marrow, is a therapeutic strategy to improve neovascularization and left ventricular function after myocardial infarction. First clinical trials in patients after an acute myocardial infarction indicate that intracoronary transplantation of adult progenitor cells is feasible and safe. Furthermore, patients treated with progenitor cells experienced an unexpectedly large improvement of left ventricular (LV) function and geometry as well as vascularization, indicating a beneficial effect of the progenitor cell treatment on the postinfarction course. Randomized trial have obtained mixed results with respect to improvement of LV function after intracoronary infusion of progenitor cells, which may be due to methodological differences. However, in the largest trial, REPARI-AMI, LV function significantly improved in progenitor cell treated patients compared to a double-blind, randomized placebo control group. Of note, that trial used a previously validated processing of progenitor cells with respect to in vitro and in vivo progenitor capacity of the cells. The data available, therefore, encourage assessing the efficacy of intracoronary infusion of progenitor cells – established to be efficient in previous trials – after acute myocardial infarction in larger, randomized controlled trials in order to assess the effect on mortality and morbidity.