Autoren der Hämotherapie
Die Ärzte und wissenschaftlichen Mitarbeiter aus allen Blutspendediensten des Deutschen Roten Kreuzes tragen mit ihren Artikeln regelmäßig zum Fachmagazin hämotherapie bei.
Hier finden Sie alle Informationen zu den Autoren und ihre Beiträge.
Infoblatt für Autoren
Möchten Sie als Autor für die hämotherapie aktiv werden?

Beruflicher Werdegang
1980–1986: Studium Humanmedizin Universitätsklinikum Ulm
1986–1998: Innere Medizin III Universitätsklinikum Ulm
1988: Promotion zu Dr. med.
1994: Habilitation
1999–2002: Universitätsprofessor (C3) am Universitätsklinikum Benjamin Franklin der Freien Universität Berlin
seit 2002: Ärztlicher Direktor und Medizinischer Geschäftsführer des Instituts für Klinische Transfusionsmedizin und Immungenetik Ulm gemeinnützige GmbH Professor (C4) für Transfusionsmedizin an der Universität Ulm, verbunden mit der Leitung des Instituts für Transfusionsmedizin der Universität Ulm.
Univ.-Prof. Dr. med. Hubert Schrezenmeier, Facharzt für Transfusionsmedizin und Innere Medizin mit Schwerpunkt Hämatologie und internistische Onkologie, ist Professor für Transfusionsmedizin an der Universität Ulm und Ärztlicher Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin der Universität Ulm und Ärztlicher Leiter des Instituts für Klinische Transfusionsmedizin und Immungenetik Ulm gGmbH – eine gemeinsame Einrichtung des DRK-Blutspendedienstes Baden-Württemberger-Hessen gGmbH und des Universitätsklinikums Ulm AöR. Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte umfassen die Entwicklung von „advanced therapy medicinal products“ (ATMP), vor allem mesenchymale Stromazellen für die regenerative Therapie, die Entwicklung molekularer Diagnostik im Kontext der Transfusions-/Transplantationsmedizin sowie Untersuchungen zur Pathophysiologie und Therapie der hämatopoietischen Insuffizienz und hämolytischer Erkrankungen. Ein Aspekt hiervon ist die Untersuchung molekularer Aspekte der Komplementregulation und die klinische Weiterentwicklung einer zielgerichteten Modulation des Komplementsystems, sowie aktuell eine randomisierte klinische Studie von Rekonvaleszentenplasma bei COVID-19 (CAPSID-Studie).
Beiträge
CAPSID-Studie: Eine randomisierte, prospektive, offene klinische Studie von Rekonvaleszentenplasma verglichen mit bestmöglicher supportiver Behandlung bei Patienten mit schwerem COVID-19
Inhibitoren des Komplementsystems:
Zusammenfassung
Das Komplementsystem wird in der Transfusionsmedizin meist wegen seiner pathophysiologischen Rolle bei hämolytischen Transfusionsreaktionen beachtet. Darüber hinaus spielt es bei vielen Erkrankungen eine wesentliche Rolle: Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH), atypisches hämolytisch-urämisches Syndrom (aHUS), Myasthenia gravis, Kälteagglutinin-Krankheit, Glomerulopathien, antikörpervermittelte akute Abstoßung von Nierentransplantaten, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Antiphospholipidsyndrom und weitere. Eculizumab, ein humanisierter monoklonaler Antikörper gegen den Komplementfaktor C5 ist der erste zugelassene Komplementinhibitor und ist die Standardtherapie bei behandlungsbedürftigen Patienten mit PNH oder aHUS. Dieser Erfolg zeigte das therapeutische Potential einer Komplementinhibition und stimulierte die Entwicklung weiterer Komplementinhibitoren, von denen viele inzwischen das Stadium klinischer Prüfungen (Phase I bis III) erreicht haben. Diese werden in diesem Beitrag vorgestellt. Es kann in naher Zukunft eine Erweiterung des Spektrums verfügbarer Komplementinhibitoren erwartet werden, welche neue Therapieoptionen für hämolytische Erkrankungen und darüber hinaus eröffnen.
The complement system plays an important role in the pathophysiology of hemolytic transfusion reaction. This aspect is particularly noted in transfusion medicine. In addition, a deregulated complement systems is a crucial component in many other disorders, e.g. paroxysmal nocturnal hemoglobinuria (PNH), atypical hemolytic uremic syndrome (aHUS), myasthenia gravis, cold agglutinin disease, glomerulopathies, antibody-mediated acute graft rejection after kidney transplantation, inflammatory bowel disorders, antiphospholipid syndrome and many others. Eculizumab, a humanized monoclonal antibody against the complement factor C5 is a first-in-class complement inhibitor and currently the standard of care for patients with PNH or aHUS who require treatment. The success of eculizumab therapy in these two rare disorders demonstrated the therapeutic potential of targeted complement inhibition and prompted the development of further complement inhibitors, many of which now have reached phase I to phase III clinical trials. This review summarizes the current status of this development. We can expect a rapidly growing armamentarium of complement inhibitors which will open new treatment options for hemolytic disorders and beyond.
Tabellen zum Beitrag: Inhibitoren des Komplementsystems
Zelltherapie mit Granulozyten, Lymphozyten und natürlichen Killerzellen
Stammzellen und neuartige Zelltherapien
Zusammenfassung
Nachdem sich die Bereitstellung von Blutstammzellpräparaten zu einer Kernkompetenz vieler Blutspendedienste entwickelt hat, wurde die Entwicklung von Verfahren zur Herstellung und Anwendung neuartiger Zelltherapien vorangetrieben. In vielen Projekten stehen humane Blut- und Blutstammzellen im Vordergrund. Ausgehend von der klassischen Anwendung der Transplantation hämatopoetischer Stammzellen zur hämatopoetischen Rekonstitution werden optimierte Methoden zur Stammzellmobilisierung evaluiert. Zellen aus dem Knochenmark werden aber auch für andere Indikationen, z. B. für die Therapie von akutem Herzinfarkt, eingesetzt. Weiterhin werden andere Zelltypen, z. B. die mesenchymalen Stammzellen, als regenerative Therapie oder immunmodulatorische Therapie angewendet. Sobald diese Zellen substanziell bearbeitet werden oder nicht dazu bestimmt sind, im Empfänger im Wesentlichen dieselbe Funktion auszuüben wie im Spender, werden sie als „Arzneimittel für neuartige Therapien“ klassifiziert.
The provision of blood stem cell preparations has emerged as a key competence of many blood donor services. Based on this expertise, the development of procedures to manufacture and apply innovative cell therapies has been promoted. In a variety of protocols blood or blood stem cells are key cell types under investigation. Although already routine application, methods are optimised to mobilize blood stem cells to promote hematopoietic reconstitution. Furthermore, cells derived from the bone marrow are investigated for other indications, for example treatment of acute myocardial infarction. Other cell types, like mesenchymal stem cells are employed in regenerative therapies or immune therapies. In case, cell types are substantially manipulated or not intended to be used for the same essential function in the recipient as in the donor these novel cell therapies are classifi ed as Advanced Therapy Medicinal Products.
Regionalteil Baden-Württemberg - Hessen
Regionalteil Berlin, Brandenburg, Sachsen
Klinische Einsatzmöglichkeiten von Mesenchymalen Stromazellen
Zusammenfassung
Das therapeutische Potenzial von Mesenchymalen Stromazellen (MSC) wird in zahlreichen klinischen Studien geprüft. Die klinischen Einsatzmöglichkeiten für MSC sind breitgefächert und reichen vom Einsatz bei der Transplantatgegen-Empfänger Reaktion nach allogener Stammzelltransplantation bis zur Behandlung von chronischen Rückenschmerzen aufgrund von Bandscheibendegeneration. Im Jahr 2018 wurde die erste Genehmigung für das Inverkehrbringen eines MSC-basierten Produktes zur Behandlung komplexer Fisteln bei Patienten mit Morbus Crohn durch die Europäische Arzneimittelbehörde erteilt. Diese Indikationen bei Erkrankungen mit sehr unterschiedlicher Pathophysiologie basieren auf den postulierten vielfältigen Wirkmechanismen der MSC, vor allem ihren parakrinen und durch Zell-Zell-Kontakt vermittelten Effekten, welche immunmodulatorisch und regenerationsfördernd wirken. Dieser Artikel stellt eine Übersicht zum therapeutischen Einsatz von MSC dar und nimmt darüber hinaus Bezug auf die Good Manufacturing Practice-konforme Herstellung von MSC. Aus aktuellem Anlass gehen wir auch auf Studien zu MSC bei COVID-19-Patienten ein.
The therapeutic potential of Mesenchymal Stromal Cells (MSC) is currently investigated in numerous clinical trials. MSC have a broad range of clinical applications, from therapeutic use in graft-versus-host disease after allogeneic hematopoietic stem cell transplantation to the healing of chronic low back pain due to disc degeneration. In 2018, the first marketing authorisation for an MSC-based product, indicated for treatment of complex fistulas in patients with Crohn's disease, was granted by the European Medicines Agency. These indications for MSC with different pathophysiology are based on the postulated multiple mechanisms of action of MSC, especially on their paracrine and cell-cell-contact effects which lead to immunomodulation and support regeneration. Here we review the therapeutic use of MSC and also touch on Good Manufacturing Practice conforming production of MSC. In the light of current events we also refer to studies of MSC for treatment of COVID-19.
Forschung in der Transfusionsmedizin in Deutschland:
Zusammenfassung
Nach hervorragenden Arbeiten einiger wissenschaftlich sehr aktiver transfusionsmedizinischer Arbeitsgruppen vor 1990 haben sich die Forschungsaktivitäten in der Transfusionsmedizin in den letzten 20 Jahren in Deutschland in besonderer Weise weiterentwickelt. Zum 50-jährigen Bestehen der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI) im Jahre 2004 wurde anlässlich der Jahrestagung eine Übersicht über die damaligen Aktivitäten veröffentlicht, die auch den Stand der Forschung mit berücksichtigte (Müller et al., 2004). Das vorliegende Kapitel versucht, wichtige Aspekte dieser Entwicklung in Deutschland zusammenfassend anzusprechen, und darüber hinaus Ansätze und Wege zu zukünftigen Entwicklungen aufzuzeigen.
Research activities in the fi eld of Transfusion Medicine took a rapid development in the past 20 years. On occasion of the 50th Anniversary of the German Society for Transfusion Medicine and Immunohematology (DGTI) in the year 2004, an overview on the activities, including research in the fi eld of Transfusion Medicine has been published (Müller et al., 2004). This article gives an update on these research activities in Germany and tries to identify opportunities and challenges for the future role of Transfusion Medicine in Germany.
Alle Ausgaben
durchsuchen
Können Sie immer hier
am Seitenende.