Leseranfragen
TRALI - Was lange währt, wird endlich gut
Zusammenfassung
Die möglichen Nebenwirkungen von Transfusionen sind seit langem bekannt. Soweit sie von ihrem Pathomechanismus her verstanden sind, haben entsprechende präventive Maßnahmen Einzug in die Regulatorien gehalten. Kreuzproben und Bedside-Tests verhindern hämolytische Transfusionsreaktionen, ausgedehnte Spendertestungen minimieren das Risiko einer Virusübertragung, und an Methoden, das Risiko bakterieller Transfusionsreaktionen weiter zu vermindern, wird intensiv gearbeitet. Eine oft tödliche Transfusionsreaktion aber hat lange Zeit ein merkwürdiges Schattendasein geführt: TRALI. Der folgende Artikel beschreibt die „Karriere“ dieser Transfusionsreaktion von den ersten Fallberichten über die Definition der Entität bis zum Verständnis des Pathomechanismus und der Auslöser sowie den daraus abgeleiteten Präventionsmaßnahmen.
Possible adverse events in blood transfusion are well known for a long time. Whenever the pathomechanism was identified, preventive measures have been taken. Antibody testing and bedside tests prevent haemolytic transfusion reactions, donor screening for viral markers minimizes the risk of transmitting viral infections and reducing the risk of transmitting bacterial infections is subject of intensive research. But one serious transfusion reaction was neglected over years: TRALI. The following paper summarizes the “career” of this transfusion reaction from the first case reports over definition of the entity to identification of the triggers which led to effective preventive measures.
Als Arzt in der Transfusionsmedizin in den USA
Zusammenfassung
Basierend auf meiner Erfahrung, die ich in der Transfusionsmedizin in den USA vorwiegend als „Fellow“ sammeln konnte, soll dieser Bericht Einblick in verschiedene Aspekte des amerikanischen medizinischen Systems geben mit speziellen Details aus der Transfusionsmedizin. Wesentliche Unterschiede wie auch Ähnlichkeiten werden im Vergleich zur Situation in Deutschland hervorgehoben mit Aspekten des klinischen Transfusionsbereiches, der Blutspende mit Schwerpunkt auf dem American Red Cross, regulatorischer und qualitätssichernder Systeme sowie einiger bemerkenswerter Unterschiede in den Blutprodukten.
Based on my experience that I gathered in transfusion medicine in the United States mainly as a fellow, this review intends to give an insight into some aspects of the American medical system with specific details relating to transfusion medicine. Major differences as well as similarities compared to the situation in Germany are highlighted including aspects of clinical transfusion services, blood donation with emphasis on the American Red Cross, regulatory and quality assurance systems as well as some noticeable differences in blood products.
Perioperatives Gerinnungsmanagement
Zusammenfassung
Blutungskomplikationen können eine große Herausforderung während operativer Eingriffe darstellen. Eine zielführende präoperative Gerinnungsdiagnostik kann das Risiko für unerwartete, nichtchirurgisch bedingte Blutungen deutlich reduzieren. Besondere Berücksichtigung müssen dabei gerinnungshemmende Medikamente finden, die in der Primär- und Sekundärprophylaxe thromboembolischer Erkrankungen eingesetzt werden. Weitere Vorerkrankungen des Patienten und äußere Faktoren, die mit dem Eingriff im Zusammenhang stehen, können trotz sorgfältiger Vorbereitung zu einer klinisch manifesten Gerinnungsstörung während des Eingriffs führen. In dieser Übersicht werden das präoperative und intraoperative Gerinnungsmanagement auf der Grundlage von evidenzbasierten Empfehlungen dargestellt, wie sie auch in Krankenhäusern der Grund- und Regelversorgung umgesetzt werden können.
Unexpected non-surgical bleeding is a major challenge in the operating room. A purposive pre-operative work-up of the patient for bleeding disorders can reduce the overall risk of unexpected non-surgical bleeding. Particularly, anticoagulants and antiplatelet treatment need to be considered thoroughly. However, the patient’s underlying diseases and additional external factors related to the type and duration of the surgical procedure may finally lead to intra-operative bleeding. This review will summarize important features of the pre- and intra-operative management of coagulation. Management suggestions reflect evidence-based recommendations, and even smaller hospitals should be able to follow these recommendations.
Genetische Typisierung von Erythrozytenantigenen bei Blutspendern
Zusammenfassung
Während des letzten Jahrzehnts haben molekularbiologische Methoden auch bei der routinemäßigen Spendertypisierung von erythrozytären Antigenen in den Blutbanken Einzug gehalten. Das Ziel dieser Typisierung eines Teils der Mehrfachspender bezüglich eines größeren Antigenspektrums ist die adäquate und rasche Versorgung von Patienten mit irregulären antierythrozytären Antikörpern mit geeigneten Blutprodukten. Der Suche nach Spendern mit seltenen Bluttypen kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu. Die genetische Spendertypisierung ist damit neben der patientenseitigen Typisierung als Unterstützung bei der Abklärung komplexer Fälle und der nicht-invasiven pränatalen RHDBestimmung bei Feten RhD-negativer Schwangerer eines der drei Hauptanwendungsgebiete erythrozytärer molekularbiologischer Diagnostik.
During the last decade molecular methods have been adopted for routine red cell antigen typing of a subset of repeat blood donors in blood establishments. The aim of typing blood donors for an extended spectrum of red cell antigens is to facilitate an adequate and efficient supply of patients carrying red cell antibodies with suitable blood units. A special task is screening for donors with rare blood types. Donor genotyping is along with patient genotyping as support of the red cell reference laboratory for resolving complex cases and non-invasive prenatal RHD-typing in RhD-negative pregnancies one of three fields of red cell molecular typing.