Anti-D-Prophylaxe bei RhD-negativen Frauen
Zusammenfassung
In Deutschland leben etwa 7,1 Millionen Mädchen und Frauen, bei denen es durch eine Schwangerschaft, Transfusion oder Transplantation zu einer Bildung von irregulären Antikörpern gegen Erythrozyten kommen kann, weil ihnen das Blutgruppenmerkmal RhD fehlt. Anti-D-Immunglobulin ist ein Medikament, welches für den deutschen Markt aus speziellen Plasmaspenden überwiegend in den USA gewonnen wird und in der Lage ist, als Anti-D-Prophylaxe eine Antikörperbildung zu verhindern. Durch die Einführung der präund postpartalen Anti-D-Prophylaxe hat die Häufigkeit einer hämolytischen Erkrankung bei Feten und Neugeborenen deutlich abgenommen. Seit Veröffentlichung der überarbeiteten Richtlinie Hämotherapie der Bundesärztekammer kann sowohl die postpartale als auch die präpartale Anti-D-Prophlyaxe gezielt, also nach vorheriger Bestimmung des Merkmals RhD beim Kind, erfolgen. Das Beratungsverfahren beim Gemeinsamen Bundesausschuss zur Finanzierung der gezielten pränatalen Anti-D-Prophylaxe durch die gesetzlichen Krankenkassen ist noch nicht abgeschlossen. In dieser Übersichtsarbeit werden die möglichen Auswirkungen einer gezielten und ungezielten präpartalen Anti-D-Prophylaxe gegenüber gestellt.
In Germany currently about 7.1 million female individuals are at risk of developing irregular red cell antibodies during or after pregnancy, transfusion or transplantation since they lack the RhD antigen. Anti-D-immunoglobulin, which is mainly produced from special plasma donated in the USA for the German market, is able to prevent an anti-D-alloimmunization. Through the introduction of ante- and postnatal anti-D-prophylaxis into clinical routine, the frequency of hemolytic disease of fetus and newborn decreased considerably. Since the publication of the latest German hemotherapy guideline issues by the German Medical Association, targeted anti-D-prophylaxis can be applied after delivery and during pregnancy, respectively. The discussion at the Federal Joint Committee about reimbursement of targeted antenatal prophylaxis by statutory health insurances has not been completed, yet. In this review, possible consequences of targeted and untargeted antenatal antiD-prophylaxis are discussed.
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